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Blog Ines Grauwiler, Beitragsseite

Warum es manchmal nicht ausreicht, sich (nur) zu verändern

Autorenbild: Ines GrauwilerInes Grauwiler

Viele Menschen, die meine Beratungen aufsuchen, fühlen sich in ihrem Leben festgefahren – manchmal handelt es um einen Lebensbereich, in dem man sich nicht (mehr) wohlfühlt, meistens sind es allerdings mehrere Bereiche des Lebens, die man sich gerne anders gestalten würde.

Und die Frage, die beantwortet werden möchte ist kurz und klar: «Wann wird es endlich besser?»

Die Antwort ist es hingegen meist länger und komplexer.

Bereits in den ersten Karten wird das Thema sichtbar: Transformationen (lat. Umwandlung, Umgestaltung) stehen an und das nicht erst seit gestern.


Im Lenormand Kartendeck steht der Sarg für diese Thematik, und je nachdem wohin er sich in der grossen Tafel gelegt hat, zeigt er sehr genau auf, welche Schritte gemacht werden müssten, damit das Leben wieder in Fluss kommt.

Mein Gegenüber darauf angesprochen, bekomme ich sehr oft folgendes zu hören: «Ich habe in den letzten Jahren und Monaten so viele Veränderungen vorgenommen!» «Ich habe mir wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben, um diese Situation zu klären und in Ordnung zu bringen!» «Was ist denn jetzt noch? Irgendwann muss doch einfach mal Schluss sein mit diesen ewigen Veränderungen!»


Und ich kann diesen Frust verstehen und nachfühlen. Irgendwann ist man müde und möchte einfach nur seine Ruhe haben. Aber so funktioniert es leider nicht. Denn das, was viele Menschen als Veränderungen oder gar transformatorische Prozesse betrachten, zeigen sich in den Karten als reine Anpassungen an veränderte Lebensumstände, die meist «von aussen» erwartet oder verlangt worden sind.


Nicht selten handelt es hierbei um Menschen, denen Harmonie und Frieden am Arbeitsplatz oder in der Familie sehr wichtig sind, die sich für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit ihrer Mitmenschen sehr stark verantwortlich fühlen, denen es wichtig ist den Anforderungen ihrer Mitmenschen zu entsprechen und denen es schwerfällt «Nein» zu sagen.


Oder aber, es sind Menschen, die aufgrund grosser Herausforderungen im Alltag und im Leben ihre wirklichen Wünsche, Bedürfnisse und Ziele aus den Augen verloren haben – Sorgen, Probleme und Anforderungen «von aussen» haben sich wie ein Nebel über das Leben gelegt, die Perspektive eingeschränkt, den Fokus auf Probleme ausgerichtet, was den Blick in die Ferne verunmöglicht.


In solchen Situationen besteht meine erste Aufgabe als Beraterin darin, den Menschen aufzuzeigen wie es so weit kommen konnte und welche Faktoren dabei eine Rolle gespielt haben. Hierbei geht es nicht darum Schuld zuzuweisen oder nach den Verursachern zu suchen, es geht vielmehr darum die Muster und Strukturen aufzuzeigen, die verantwortlich dafür waren.


In einem zweiten Schritt geht es darum den Menschen ihre Möglichkeiten und Chancen aufzuzeigen und den Wünschen, Träumen und Talenten wieder einen Platz im Leben zu verschaffen – ganz langsam und ganz sanft. Denn so simpel, wie es sich anhört, so extrem schwierig ist es auf einmal die Hauptrolle im eigenen Leben spielen zu dürfen und die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen - hinzu kommt, dass mit Widerstand von aussen gerechnet werden muss! Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal.


Und während Anpassungen meistens im Aussen stattfinden, finden die wirklich grossen Veränderungen und Transformationen zuerst im Innern statt. Das ist der Grund, warum in Zeiten transformatorischer Prozesse ein erhöhtes Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug besteht. Es macht Sinn, den Fokus nach innen zu richten, und sich in Zeiten grosser persönlicher Veränderungen vor Ablenkungen zu schützen. Das heisst allerdings nicht, dass man sich die Bettdecke über den Kopf zieht und wartet bis alles vorbei ist. Es geht vielmehr darum, sich ganz bewusst Zeit für sich und die Gestaltung seines Lebens zu nehmen; Klarheit gewinnen darüber, was man wirklich will und was man wirklich nicht mehr will, in dem man seine Wünsche und Ziele formuliert, zum Beispiel auf einem Visionboard (dazu weiter unten ein Video dazu). Und dass man sich diesen Zielen täglich in kleinen aber mutigen Schritten nähert und noch so kleinen Erfolgen voller Dankbarkeit begegnet und schriftlich festhält, in dem man ein Dankbarkeitsbuch führt.



Menschen, deren Leben sich in einem starken Stillstand befindet, haben diese starken inneren Veränderungen nicht radikal genug zugelassen. Die Gründe dafür sind vielfältig und es würde den Rahmen dieses Textes sprengen – Angst spielt allerdings immer eine Rolle dabei. Transformation zulassen heisst Strukturen radikal zu verlassen, Muster radikal zu durchbrechen und sich von Gewohnheiten und Gewohntem radikal zu verabschieden und das kann wahnsinnig grosse Ängste auslösen.


Eine meiner wichtigsten Aufgaben als Lebensberaterin besteht darin, den Menschen ihre Möglichkeiten und Chancen aufzuzeigen und sie darin zu bestärken, sich ihren Ängsten zu stellen und trotz den Widerständen, denen sie begegnen ihr «äusseres Leben» den inneren Transformationen anzupassen.






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